Die Welt durch meinen Sucher sehen

5 Tipps, wie ich zu interessanten Fotos komme

Szene während dem Fasnetsspiel.

Eine immer wieder an mich gestellte Frage ist: „Wie findest du deine tollen Fotolocations?“ Gibt eine einfache Antwort: „Gehe mit offenem Auge und freiem Geist durch die  Welt.“ Und ganz so leicht ist es wiederum doch nicht. Ich selber stehe zeitweise mit einem Brett vorm Kopf da und habe keine Idee, was ich nun Umsetzen könnte. Es zu erzwingen führt meistens in die Sackgasse und teilweise Frust.

Daher meine 5 Punkte, wie ich an spannende Fotolocation komme:

1.) Erkunde deine nähere Umgebung.

Sehr viele meiner bevorzugten Fotospots befinden sich in der näheren Umgebung. So zum Beispiel der Kornbühl, die Burg Hohenzollern oder die weitläufigen Gebiete der Albhochfläche. Sie alle sind unter 30 Minuten mit dem Auto von mir entfernt.

Um ein Motiv wirklich kreativ in Szene zu setzen, ist es nötig sich damit auseinander zu setzen.  Hierfür ist es nicht ausreichend, auf gut Glück einen Punkt X anzusteuern und dann auf den Zufall zu vertrauen. Am Besten noch nach einer vorherigen „Recherche“ via Social Media.

Anstatt nun die Zeit im Auto oder Internet zu verschenken, halte ich mich länger und öfter direkt vor Ort auf. Nur so lerne ich die Besonderheiten meiner Fotospots kennen und sehe mögliche Perspektiven, welche einem nicht direkt ins Auge springen. Außerdem ist es mir so möglich, kurzfristig auf interessante Wetterlagen zu reagieren.

2.) Ausgewiesene Rundwanderwege sind Gold wert.

Von Wandervereinen ausgewiesene Wanderwege führen fast immer an dem ein oder anderen optischen Highlight vorbei. Man möchte die Runde abwechslungsreich gestalten und dem Touristen etwas bieten. Dies mache ich mir zu Nutze, dass ich systematische ausgeschilderte Wanderrouten abgehe. Oft nur mit dem Smartphone als Kamera im Gepäck.

Während dieser Touren zeichne ich mit der Wander-App Komoot meine Route auf. Interessante Wegpunkte speichere ich mir direkt im Handy. Mit der Smartphonekamera fotogarfiere ich ein paar Bilder als Gedankenstütze. Mit diesen Informationen schaue ich am heimischen Rechner, ob ich nicht direkter zur Location komme. So kann ich bei passendem Wetter mit Ruhe und hoffentlich ohne die große Latscherei direkt an den Ort mit meiner Fotoausrüstung kommen.

3.) Komme mit anderen Personen ins Gespräch.

Eine wahre Fundgrube sind Hinweise anderer Personen. Hier spreche ich nicht einmal direkt von Fotografen. Sondern normale Wanderer oder Menschen mit regionalem Bezug. Jeder läuft mit einem etwas anderem Blick durch die Welt. So kommt es immer wieder vor, dass mir mehr oder minder beiläufig interessante Informationen für spätere Fotos mitgeteilt werden.

Dies kann ein spannendes Detail etwas Abseits des eigenen Weges sein. Oder ein wiederkehrendes Ereignis zu einem späteren, bzw anderen Zeitpunkt. Teils Frage ich Nutzer in Social Media an, schreibe Bloggern oder am häufigsten: Direkt vor Ort mit anwesenden, interessierten Personen sprechen. Letzteres hat den Vorteil, dass einem recht exakt der konkrete Ort genannt und gezeigt werden kann.

4.) Setze fotografische Schwerpunkte.

Anstatt wahllos irgendwelche Zufallsmotive zu knipsen, setze ich Schwerpunkte. Ob eine bestimmte Tageszeit, Location oder Kamera- / Objektivkombination. Ich steuere immer wieder die gleichen Motive an. Dies hat den Hintergrund, dass mit jeder neuen Fototour neue Facetten meiner bevorzugten Motive entdecke.

Dieses Schwerpunkt setzen bei der Wahl meiner bevorzugten Fotomotive, lässt mich in der Umsetzung kreativer werden. Es fallen mir Details oder Umsetzungsmöglichkeiten auf, welche ich bei einem zufälligen Besuch wahrscheinlich nicht entdeckt hätte. So kam es bei mir schon vor, dass bei einem Besuch störende Objekte im Bild, ich später kreativ mit hinein nehmen konnte. So sticht man später auch eher aus der großen Masse an anderen Fotos heraus.

5.) Nehm dir Zeit.

Damit meine ich nicht nur für das einzelne Foto, sondern das zu fotografierende Motiv selbst. Selten bekommt man durch wenige Minuten Aufenthalt vor Ort und nebenbei geschossene Bilder ein spitzen Foto. Dies ähnelt eher einem Ziehen von Glückslosen in einer Tombola. Eher zeiht man Nieten, als dass man das große Los am Ende in den Händen hält.

Ich besuche teils über Jahre hinweg zu verschiedenen Jahres- & Tageszeiten meine Fotolocations, Selbst wenn ich vor Ort bin, sind es in der Regel mehrere Stunden welche ich mir Zeit nehme. Dabei wechsele ich die Position in einem gewissen Rahmen. Mein Fokus selbst bleibt auf das ursprüngliche Motiv gerichtet.

Ich lerne so mein Fotomotiv im Wandel der Zeit kennen. Beim fotografieren selbst komme ich so zur Ruhe und kann mir Gedanken zur eigentlichen Bildumsetzung machen. Stört etwas im Foto? Ist hoch oder Querformat sinnvoller? Wie entwickelt sich das Wetter? Wie wirkt das Motiv zu einer anderen Tageszeit?

Fazit:

Mit den obigen fünf Stichpunkten komme ich bei meinen Fotoprojekten hier auf der Schwäbischen Alb recht weit. So finde ich immer wieder neue, interessante Ecken für meine Bildumsetzungen. Ebenso kann ich gefühlt schon in allen Varianten fotografierte Motive doch wieder etwas anders in Szene setzen. In einer Region, in welcher die Natur kaum unberührt vom Menschen ist, bleibt für mich das fotografieren spannend. Dies ist für mich das wichtigste.