Disclaimer: Diesen Artikel habe ich von meiner Webseite über Portrait- & Familienfotografie übernommen, welcher dort im März 2018 veröffentlicht wurde. Da dieses Projekt in einem privaten Rahmen entstanden ist, passt er auf diese Homepage inhaltlich einfach besser.
Einen Tag vor Frühlingsbeginn war ich rund um den Kalkstein bei Sonnenbühl-Undingen unterwegs. Von Frühling war nicht viel zu sehen, eher machte sich der Winter so richtig breit hier auf der Schwäbischen Alb. Am Vortag war wieder etwas frischer Schnee gefallen und die Temperatur lag ein ganzes Stück unter dem Gefrierpunkt. Neben dem Kornbühl mit der Salmendinger Kapelle ist die Gegend um den Kalkstein einer der Orte hier in meiner Nähe wo ich gerne für kurze Ausflüge bin. Nicht immer mit dem großen Foto, an diesem Montag war er inklusive dem 100mm Objektiv dabei.
Direkt ausgerechnet an brauchbare oder gar für den Blog verwendbare Fotos zu kommen hatte ich eher weniger. Dazu war das Wetter einfach zu bewölkt und grau. Für Naturfotografie nicht die optimalsten Voraussetzungen, da möchte man eher Sonne um das Spiel mit Licht & Schatten zu bekommen. Trotzdem nahm ich den Knippskasten mit, in letzter Zeit hatte ich ihn ja schon öfters umsonst mitgeschleppt. Und was muss ich sagen?
Es war nicht umsonst. Ich nenne die Alb auch scherzhaft ‚Kleinsibirien‘, auf den Bildern ist sehr gut zu erkennen weshalb. Rau, harsch, kalt – so wie man es sich in den sibirischen Breitengraden vorstellt. Das eher graue Wetter kam meinen Bildern und der Location zu gute. Hierdurch reduzieren sich die Bildinhalte auf das absolut notwendigste, welches sehr gut den Charakter der Schwäbischen Alb widerspiegelt. Man denkt gar nicht, dass die ganze Gegend einmal unter Wasser lag und ein ziemlich markantes Riff gebildet haben muss. Daher auch die Form des Kalksteinfelsens.
Ein kleiner Geheimtipp ist der Wanderweg ‚Klimaweg Sonnenalb‘, kann man hier doch nicht nur etwas über das Klima der Alb in Erfahrung bringen während man etwas für seine Fitness macht. Sondern man kommt an zwei der markantesten Punkte der Alb vorbei. Die dortige Wetterstation im Großen Rinnental und die Doline Weidenwang, welche ebenso eine Wetterstation beherbergt. Dort werden in den Wintermonaten mit die tiefsten Temperaturen in ganz Baden-Württemberg gemessen. Solch Extremwerte wie -20 Grad und weniger sind hier keine Seltenheit.
Ich persönlich habe jetzt dann doch so langsam genug vom Winter, auch wenn ich etwas ungeplant an wunderbare Winterfotos gekommen bin – worauf ich eigentlich schon länger gewartet habe. Jetzt kann der Frühling kommen und mit ihm die herrliche Blüte der Streuobstwiesen im Albvorland bei Mössingen. Wunderbar geeignet für das ein oder andere Portraitshooting.